TrashWalk No 1 - Und wo liegt die Leiche?


Der erste Grafinger TrashWalk heute ... Und gleich 6 Kilo Müll in sechs Stunden eingesammelt. Da bin ich schon ein bisschen stolz. Zugegeben, es ist etwas gewöhnungsbedürftig mit einer Mülltüte in der Hand durch die Gegend zu laufen. Einige Jogger oder Spaziergänger, die mir entgegenkamen, dachten wahrscheinlich, dass ich eine Obdachlose bin. Aber warum hat die Pennerin eine Grillzange in der Hand?
Meine Grillzange - ein Profigerät für 1,50 Euro vom Hagebaumarkt - hat sich als Glücksgriff erwiesen. Liegt super in der Hand und packt richtig zu. Und auch alles andere war perfekt: Super Wetter für Januar - trocken, ein bisschen sonnig - ideal zum Wandern und zum Sammeln. Und das Brucker Moos zeigte sich von seiner besten Seite.


Die erste Beute gab es schon zehn Meter vor unserem Haus - ein Bonbonpapier - und auf dem Weg zwischen Grafing und Alxing gab es mülltechnisch die ersten Schätzchen. Da macht es gar nix, dass ich mich im Wald ziemlich verlaufen habe. Aber keine Sorge, ich bin ja hier aufgewachsen ... da führen dann irgendwie immer alle Wege nach Alxing. Auch wenn man durch Abwassergräben robben und den einen oder anderen Maulwurfhügel umgraben muss.


Jetzt aber erst einmal die Fakten zum #GrafingerTrashWalk No. 1:

Die Wegstrecke: 15,5 Kilometer
Die Route: Grafing - Alxing - Bruck - Wildenholzen - Moosach - Gutterstätt - Pullenhofen - Pienzenau - Schammach - Grafing
Die Zeit: 10 Uhr bis 16 Uhr. Reine Gehzeit: 5 h. Also mit einem Päuschen
Der eingesammelte Müll: Drei Säcke mit 6 Kilo



Wenn ihr wissen wollt, was ich am meisten eingesammelt habe, dann gibt es da klar drei Spitzenreiter:

1. Zigarettenschachteln. Obwohl fast niemand mehr raucht. Wie hat das wohl ausgesehen, als es noch viele Raucher gab? Das soziale Tabu des Rauchens hat in punkto Umweltschutz auf jeden Fall einiges gebracht. Denn selbst heute noch liegen unglaublich viele Schachteln, Plastikhüllen und natürlich Kippen am Wegesrand. Wie war das wohl vor 20 Jahren? Das Raucherzeug wiegt zwar nicht viel und fällt daher mülltechnisch nicht wirklich ins Gewicht, aber von der Menge her führen Schachteln und Zigarettenstummel klar das Ranking an.

2. An zweiter Stelle kommen: Kaffee-Einwegbecher. Ohne Witz. Ich dachte, das ist ein Großstadtphänomen, aber zwischen Bruck und Wildenholzen, ganz besonders aber zwischen der Glonnerstrasse und Moosache wimmelt es nur so an Bechern und Deckeln. Einige von McDonalds (obwohl es ganz schön weit bis zum nächsten Mäci in Eglharting ist!), und die beiden Grafinger Bäckereien sind vertreten ... (ich bin mir nicht sicher, ob es unter diesen Umständen so clever ist, sein Logo auf den Becher zu drucken).


3. Und an dritter Stelle stehen Süßigkeiten-Verpackungen ... Duplo, Schokobons, Ricola und Mars. So manches Gutti-Papierl fällt vielleicht aus Versehen aus der Tasche. Aber ganze Großpackungen?  Und die kuriosesten Funde auf dieser Tour?


Handtasche, Schirm, Brillenetuit, Brille und Handschuh ... man fragt sich da schon, wo die Leiche dazu vergraben ist. Ein blauer Knödel entpuppt sich als Mützenbommel. Aber wo die Ladebatterie herkommt??? Keine Ahnung. Nervig sind Bierflaschen, denn die sind schwer. Circa fünf Flaschen hab ich mitgenommen. Erstaunlich wenige Plastikflaschen. Das ist doch mal erfeulich.


Auf vielen Strecken lag wirklich wenig rum - spitzenmäßig gut war die Strecke zwischen Alxing und Bruck und zwischen Pullenhofen und Pienzenau. Schwer vermüllt waren dagegen die Strecke zwischen Glonner Strasse und Moosach (auf dieser Strecke vertilgen einige ganze Mittagesmenüs und entsorgen dann alles durchs Autofenster), die Strecke entlang der Strasse von Pienzenau zum Schamacher Kreisverkehr (hier sind ziemlich viele Raucher unterwegs) und die Strecke zwischen Schamach und Grafing (hier gehen so viele Leute spazieren, dass die Felder links und rechts von der Strasse nur so schillern vor lauter Plastiktütchen, Guttipapierchen und Zigarettenstummel).


So, jetzt aber genug gelästert. Ich bin happy mit dem ersten #GrafingerTrashWalk, war sportlich unterwegs, bin 15 Kilometer gelaufen und zwischen Grafing und Moosach ist die Natur von sechs Kilo Müll befreit. Ach ja und morgen werde ich den Müll in der Schafweide entsorgen. Das wird dann noch spannend, was es kostet.


Also, Premiere gelungen (und ein riesen Dank an Wolfi, der zwischendurch einen Müllbeute abtransporierte - alleine hätte ich das ja gar nicht tragen können). Der nächste #GrafingTrashWalk findet im Februar statt - dann geht es nach Ebersberg. Termin ist der 9.Februar.

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